Pressemitteilungen

Hier finden Sie die aktuellen Pressemitteilungen der Elbe-Werkstätten.

Hamburg, 24. Oktober 2022

100 Jahre Elbe-Werkstätten | Senatsempfang mit Vergabe Inklusionspreis

Im Rahmen eines Senatsempfangs anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Elbe-Werkstätten am 21. Oktober 2022 würdigte Hamburgs Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard das Engagement der Elbe-Werkstätten als Wegbereiter der Inklusion: Seit Gründung der ehemaligen Hamburger Werkstatt für Erwerbsbeschränkte im Jahr 1920 arbeite die Nachfolgeorganisation Elbe-Werkstätten daran, Menschen mit Behinderungen zu rehabilitieren und zu qualifizieren. „Die Elbe-Werkstätten gehören zu den größten Arbeitgebern Hamburgs. Gleichzeitig zeigen sie mit einer Quote von mehr als 30 Prozent ausgelagerter Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, dass Inklusion auch aus den Werkstätten heraus gelingen kann.“ Inklusion, so Dr. Leonhard weiter, sei gleichwohl eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die es stetig weiterzuentwickeln gelte.

Anlässlich des Senatsempfanges hatten die Elbe-Werkstätten die Vergabe eines Inklusionspreises ausgelobt, mit dem Kooperationsunternehmen – in denen Beschäftigte der Elbe-Werkstätten in so genannten Außenarbeitsgruppen arbeiten - für ihr inklusives Engagement ausgezeichnet werden sollten. Bewertet wurden unter anderem Kriterien, wie inklusives räumliches und soziales Umfeld, inklusive Fortbildungen, Barrierefreiheit, Vergütung und berufliche Perspektiven für die Beschäftigten mit Behinderungen. Nominiert waren die KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Betrieb der Cafeteria), das Museum der Arbeit (Museumsaufsicht), die Kasse Hamburg (Digitalisierung und Verwaltungstätigkeiten), die Firma Vibracoustik (Montage für die Automobilindustrie), der Biohof Overmeyer (Mithilfe auf dem Hof und im Bioladen) und die Firma tesa SE (Gartenpflege). Nach Auswertung aller Kriterien durch eine inklusiv-besetzte Jury fiel die Wahl auf die Kasse Hamburg. Henning Mahncke, Geschäftsführer der Kasse Hamburg, freute sich sehr über die Auszeichnung (Foto): „Der Preis ist Wertschätzung und Ansporn zugleich. Wir möchten die Außenarbeitsgruppe der Elbe-Werkstätten bei uns nicht mehr missen: Die Zusammenarbeit mit den Beschäftigten läuft nicht nur hervorragend, sondern macht Spaß und bringt einen tollen Spirit in das Unternehmen. Ich freue mich auf viele weitere erfolgreiche Jahre der Zusammenarbeit.“

Elbe-Werkstätten-Geschäftsführer Rolf Tretow gratulierte dem Preisträger Kasse Hamburg, dankte allen Nominierten für ihr Engagement beim Thema Inklusion und betonte, die Überleitung von Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sei auch künftig eine der zentralen Aufgaben der Elbe-Werkstätten.

Foto: Michael Zapf

Senatsempfang

 

Hamburg, 23. August 2021

Neue Kampagne der BAG WfbM informiert über die Leistung der Werkstätten

Wenn es morgen keine Werkstätten für behinderte Menschen mehr gäbe, fielen für einen Großteil der dort beschäftigten Menschen wertvolle soziale Kontakte und Lebensinhalte weg. „Wer als Mensch mit Behinderungen in einer Werkstatt arbeitet, kann zum einen sein Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben ausüben, zum anderen hat er alle Möglichkeiten, seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, stellt Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM, fest. „Leider kursieren immer noch Klischees über die Werkstattarbeit. Unsere Kampagne soll helfen, Vorurteile abzubauen. Wir wollen objektiv informieren und aufklären, gleichzeitig aber auch klarmachen, dass wir das System an zentralen Stellen reformieren wollen.“

Dreh- und Angelpunkt der Kampagne ist die Homepage www.werkstatt-ist-mehr.de. Auf ihr kommen in Interviews Expert*innen aus dem Verbandswesen, der Politik und der Wirtschaft zu Wort. Die Seite beantwortet häufig gestellte Fragen rund um Arbeit und Arbeitsbedingungen in Werkstätten für behinderte Menschen. Darüber hinaus stellt sie Vorlagen für Postings in den sozialen Medien zum Download zur Verfügung; so können Werkstattbeschäftigte, Angehörige und Freunde die Kampagneninhalte auf den eigenen Kanälen verbreiten. Die Motive für diese Postings sind in den vergangenen Wochen in Werkstätten entstanden.

"Mehr als ein Job!" - Presseinformation zur Werbekampagne der BAG WfbM 

 

Hamburg, 17. August 2020

100 Jahre Elbe-Werkstätten – 100 Jahre Engagement für Inklusion

Das Jahr 2020 ist für die Elbe-Werkstätten ein ganz besonderes Jahr, denn: Das Unternehmen feiert sein 100-jähriges Bestehen. Am 1. August 1920 wurde die "Hamburger Werkstatt für Erwerbsbeschränkte" (HAWEE), die spätere Hamburger Werkstatt, auf Betreiben des Hamburger Arbeitsamtes gegründet, um vorrangig die vielen arbeitslosen Kriegsversehrten und andere Menschen mit Behinderungen zu qualifizieren und wieder in den Arbeitsalltag und in die Gesellschaft zu integrieren. Im Zuge der Fusion 2011 wurden die Hamburger Werkstatt ebenso wie die Winterhuder Werkstätten mit der Elbe-Werkstätten GmbH vereint. Im Jahr 2020 begeht das fusionierte Unternehmen Elbe-Werkstätten daher die 100-Jahr-Feier.

Diese sollte mit zahlreichen internen und externen Aktionen sowie einer eigens für diesen Anlass erstellten historischen Festschrift zum Thema 100 Jahre Teilhabe in Hamburg, einem Senatsempfang beim 1. Bürgermeister der FHH und einer Ausstellung in der Hamburger Rathausdiele begleitet werden. Dann kam die Corona-Pandemie und fast alles fiel aus. Das für August geplante Mitarbeiterfest für die rund 3100 Beschäftigten und 600 tariflichen Mitarbeiter in der Messehalle wurde ebenfalls abgesagt und soll in 2022 stattfinden. Der Senatsempfang und die Ausstellung sind für 2021 erneut geplant, ebenso die Beteiligung der Elbe-Werkstätten als „Bundesland im Fokus“ bei der Werkstättenmesse in Nürnberg Mitte April.  

Was im eigentlichen Jubiläumsjahr dennoch realisiert werden konnte: Zahlreiche Hamburger Prominente stellten sich pro bono als „Botschafter der Inklusion“ für eine HVV-Buswerbung- und Plakat-Kampagne im Mai und Oktober zur Verfügung – mit dabei waren Yared Dibaba, Julia Westlake und Carlo von Tiedemann, Corny Littmann, Jorge Gutierrez von den Hamburg Towers und die Band Tonbandgerät. Entstanden ist daraus auch ein Film, der im Internet zu sehen ist unter: https://www.elbe-werkstaetten.de/ueber-uns/aktuelles/film-begegnungen.html

ehemalige Schuhmacherei

 Das Foto (undatiert) zeigt die alte Schusterei der HAWEE. Foto: Elbe-Werkstätten

 

Hamburg, 5. Oktober 2016

Neue Außenarbeitsgruppe bei der Hans Hepp GmbH

Seit einigen Wochen ist die Hamburger Verbandstofffabrik Hans Hepp GmbH & Co.KG um mehr als ein Dutzend fleißige Helfer reicher. Eine Außenarbeitsgruppe der Elbe-Werkstätten mit derzeit 15 Beschäftigten und ihrem Gruppenleiter unterstützt seit Anfang August die Beschäftigten der Firma Hepp im Bereich Verpackung und Konfektionierung. Fünf Tage die Woche, von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr, befüllen die neuen Mitarbeiter Verbandtaschen und -kästen nach der DIN -Norm 13164 mit Erste-Hilfe-Produkten. Bereits seit mehr als 20 Jahren arbeitet die Firma Hepp mit den Elbe-Werkstätten und anderen Behindertenwerkstätten aus dem norddeutschen Raum zusammen. Die Elbe-Werkstätten jedoch sind die ersten, die direkt vor Ort eine Außenarbeitsgruppe im Unternehmen Hepp platzieren konnten.

„Die Beschäftigten arbeiten hoch motiviert, da sie wissen, dass die Produkte, die sie konfektionieren, in vielen namhaften neuen Automodellen eingesetzt werden“, sagt Ulf Lübben-Lorenz, zuständiger Geschäftsfeldleiter Produktion im Betrieb Elbe Süd. Auch Christian Beckmann, Geschäftsführer der Hans Hepp GmbH & Co.KG ist erfreut über die gute Partnerschaft mit den Elbe-Werkstätten: „Seit mehr als 20 Jahren nutzen wir die Dienstleistungen der Elbe-Werkstätten Hamburg. Bislang wurden die Waren immer an den Standorten der Werkstätten konfektioniert. Jetzt beschreiten wir erstmals einen neuen Weg und integrieren die körperlich und geistig behinderten Menschen in unseren beruflichen Arbeitsalltag.“ Diese neue Form der Kooperation sei laut Christian Beckmann für alle Beteiligten eine „win-win“-Situation: „Unsere langjährigen Mitarbeiter haben ihre neuen Kollegen bereits schätzen gelernt und dabei erfahren, wie wichtig es für das Selbstwertgefühl von Behinderten ist, gebraucht zu werden und etwas Gutes zu leisten.“ Zudem würde sich Beckmann zufolge der Zeitfaktor beim Transport der Waren von einem Standort zum anderen sowie die Auftragsdurchlaufzeiten deutlich verkürzen. Dadurch sei es der Firma möglich, noch flexibler und just-in-time auf aktuelle Kundenwünsche zu reagieren.
Ihrem strategischen Ziel, 30 Prozent der Beschäftigten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren, sind die Elbe-Werkstätten mit der neuen Außenarbeitsgruppe bei Hans Hepp ein weiteres Stück näher gekommen. Derzeit arbeiten bereits 628 Beschäftigte in rund 30 Außenarbeitsgruppen in Partnerunternehmen der Elbe-Werkstätten - unter anderem bei tesa, Darboven, Detlev Louis und in der Kulturbehörde Hamburg. Die Beschäftigten sind in den regulären Unternehmensalltag integriert, bleiben offiziell Mitarbeiter der Elbe-Werkstätten, und werden direkt vor Ort von Fachkräften der Elbe-Werkstätten angeleitet und betreut.
„Als Zulieferer für die Automobilindustrie schätzen wir an der Zusammenarbeit mit den Werkstätten die hohe terminliche Zuverlässigkeit und die fehlerfreie Konfektion der Erste-Hilfe-Artikel“, so Hepp-Geschäftsführer Beckmann weiter. Die Eingliederung der Elbe-Werkstätten-Beschäftigten in die Hepp-Arbeitswelt sei daher nur eine logische Konsequenz.

Außenarbeitsgruppe Hans Hepp
Außenarbeitsgruppe Hans Hepp 2

Foto-BU: Arbeiten, wo andere auch arbeiten
(Foto: Hans Hepp, Abdruck honorarfrei)

Info: Hans Hepp GmbH & Co. KG
Im April 1936 in Hamburg vom Namensgeber gegründet, war der mittelständische Betrieb von jeher Vorreiter auf dem Gebiet der Erste-Hilfe-Ausstattung. Heute ist der Betrieb mit jährlich mehr 2,5 Millionen Kfz-Verbandtaschen und -kästen einer der führenden Lieferanten für die nationale und internationale Automobilindustrie. So zählen Mercedes-Benz und BMW zusammen mit anderen bekannten und führenden Autoherstellern seit Jahrzehnten zu den Stammkunden der Hamburger Verbandstofffabrik, deren Produkte man global auf allen fünf Kontinenten in Fahrzeugen findet.

 

Hamburg, 6. September 2016

Hier „wächst“ gelebte Inklusion - Kooperation zwischen den Elbe-Werkstätten und tesa

Seit einigen Wochen ist der tesa Campus in Norderstedt um 14 Mitarbeiter reicher. Sie sind jedoch nicht in Büros oder Laboren tätig, sondern unter freiem Himmel. Ihr Job ist die dauerhafte Pflege der Außenanlagen. Das Besondere: tesa engagiert dafür in Zusammenarbeit mit den Elbe-Werkstätten ein Team von 14 Menschen mit Behinderung.
Seit 1. Juli sind die Mitarbeiter der Elbe-Werkstätten-Außenarbeitsgruppeoffiziell für tesa im Einsatz, fünf Tage die Woche, ab 7 Uhr morgens. Das Fazit seitdem ist durchweg positiv:  „Die Zusammenarbeit ist sehr gut angelaufen“, sagt Corinna Prey, Infrastrukturelles Gebäudemanagement, tesa. Zu tun gibt es auf der tesa-Gartenanlage, dem Campus, reichlich übers Jahr - sei es Rasenflächen mähen, Hecken und Sträucher schneiden, Blumenbeete pflegen, Laub entfernen oder Müll sammeln. Andreas Meyer leitet mit seiner Kollegin Christine Dülge die zwölfköpfige Gruppe gemischten Alters. „Unsere `Jungs´ sind alle verlässlich und hilfsbereit“, versichert Gärtner Meyer, der langjährige Erfahrung in der Betreuung von Beschäftigten bei den Elbe-Werkstätten mitbringt.
Einer von ihnen ist Manfred Frehse, sein „grüner Daumen“ hebt sich an seinem neuen Arbeitsplatz im übertragenen Sinne: „Das Gelände hier sieht gut aus. Draußen arbeiten ist mein Ding, am liebsten allein und mit Maschinen.“ Wie die meisten seiner Kollegen bestreitet Frehse seinen Arbeitsweg zu tesa aus Barmbek eigenständig per HVV. Dies ist ein Teil des integrierten Konzepts, das die Elbe-Werkstätten für den Einsatz ihrer Beschäftigten in externen Partnerunternehmen entwickelt haben. Ein zweiter wichtiger Faktor ist die Einbettung ins Unternehmen, bei gleichzeitiger Anleitung durch geschultes Elbe-Werkstätten-Personal. Jan Maack koordiniert den Bereich Gartenbau der Elbe-Werkstätten: „Die Beschäftigten kommen raus aus der `Komfortzone´ und gehen rein in die Arbeitsrealität. Sie sind im und nicht nur für das Unternehmen tätig.“ Bei tesa hat das Team zum Beispiel eigene Räume für Besprechungen und Pausen, zudem steht der Gruppe - die stets in einheitlicher Arbeitskleidung und mit gelbem Hausausweis auf dem tesa-Gelände unterwegs ist - das Betriebsrestaurant offen. Begegnung und Dialog mit der Belegschaft sind explizit gewünscht.
Rund zweieinhalb Jahre Vorlauf hatte die vereinbarte Zusammenarbeit mit tesa, in Maacks Augen eine lohnende Investition: „Es ist unser erster Einsatz auf solch´ neu angelegten Außenanlagen. Wir konnten sogar schon bei der Gartenplanung beratend mitwirken.“ Einen Meilenstein sieht auch Christos Coulouris, Schwerbehindertenvertreter bei tesa, in dem Projekt: „Wir tun etwas Gutes, haben aber auch etwas davon. Wenn sich unsere Kollegen und die Mitarbeiter der Elbe-Werkstätten hier ganz natürlich begegnen, ist das gelebte Inklusion“. Draußen in der tesa-Botanik haben die ersten Einsätze mittlerweile stattgefunden: Die Pflanzen am Zaun zum angrenzenden Biotop wurden gestutzt, zudem ging es dem erstem Unkrautwuchs an die Wurzel.   

Außenarbeitsgruppe tesa

Foto-BU:
Voller Einsatz: Die Mitarbeiter der Elbe-Werkstätten bei ihrer Arbeit auf dem tesa Campus (Foto: tesa SE)

Info: tesa
Die tesa SE ist einer der weltweit führenden Hersteller technischer Klebebänder und selbstklebender Systemlösungen (mehr als 7000 Produkte) für Industrie- und Gewerbekunden sowie Endverbraucher. Seit 2001 ist die tesa SE (4100 Mitarbeiter; Stand: Februar 2016) eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG (u. a. NIVEA, Eucerin, la prairie). Etwa drei Viertel des Umsatzes der tesa Gruppe (2015: 1.139,6 Mio. Euro) entfallen auf Anwendungen für unterschiedliche Industriebranchen wie Automobil und Elektronik (z. B. Smartphones, Tablet-PCs), Druck & Papier, Building Supply sowie Sicherheitskonzepte für einen effektiven Marken- und Produktschutz. Darüber hinaus entwickelt tesa als Partner der Pharmaindustrie auch arzneimittelhaltige Pflaster. Knapp ein Viertel des Umsatzes erwirtschaftet tesa mit Produkten für private Konsumenten und Handwerker. Rund 300 Produkte erleichtern zum Beispiel die Arbeit in Haushalt und Büro.


Hamburg, 13. Januar 2015
Offiziell eingeweiht: neue Großküche der Elbe-Werkstätten am Standort Farmsen-Berne

Nach rund fünf Monaten Bauzeit wurde Anfang Dezember 2014 die grundlegend modernisierte Großküche der Elbe-Werkstätten am Standort Farmsen-Berne in Betrieb genommen. Möglich wurde dies durch eine Zuwendung in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro aus dem Sanierungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Gesamtkosten der Küchensanierung betragen rund 1,9 Millionen Euro. An der Projektrealisierung waren 12 Gewerke beteiligt. Im Beisein von Sozialsenator Detlef Scheele und den sozialpolitischen Sprechern von SPD, LINKEN und CDU wurde die Großküche am 12. Januar mit einem Rundgang offiziell eingeweiht (Foto).

Mit der neuen Großküche setzen die Elbe-Werkstätten in mehreren Bereichen neue Standards. Durch eine den Arbeitsprozessen angepasste Anordnung der Küchengeräte wird die Arbeit der in der Küche tätigen behinderten Beschäftigten sowie der Mitarbeiter deutlich erleichtert. Der Einsatz einer speziellen Schallschutzdecke sorgt für eine Herabsetzung der Lärmemissionen, was sowohl in der Küche als auch in der angrenzenden Kantine zu einer Verbesserung der Arbeitssituation, bzw. der Ruhe während der Pausenzeiten beiträgt. Hinzu kommt: Wurden in der alten Küche innerhalb eines Jahres noch 140 Tonnen CO2 emittiert, so reduzieren sich diese Emissionen nun auf 40 Tonnen. Dies entspricht einer Reduktion um über 70 Prozent. Die Großküche am Meiendorfer Mühlenweg produziert auf 430 Quadratmetern täglich zwischen 500 und 700 Essen für die dort beschäftigten Menschen mit Behinderung sowie rund 100 Essen für externe Kunden.

Senator Detlef Scheele: „Nach über 35 Jahren bestand Modernisierungsbedarf und ich freue mich, dass es uns gemeinschaftlich gelungen ist, eine praktische Lösung zu finden. Ich wünsche allen Köchen eine glückliche Hand und allen Nutzern einen guten Appetit.“

Einweihung neue Küche

Foto: Elbe-Werkstätten


Hamburg, 3. Dezember 2014
Neue Großküche für die Elbe-Werkstätten am Standort Farmsen-Berne

Nach rund fünf Monaten Bauzeit wurde Anfang Dezember die grundlegend modernisierte Großküche der Elbe-Werkstätten am Standort Farmsen-Berne in Betrieb genommen. Möglich wurde dies durch eine Zuwendung in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro aus dem Sanierungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg. Die SPD-Fraktion der Hamburger Bürgerschaft hatte den entsprechenden Antrag im Sommer 2013 in die Bürgerschaft eingebracht. Die Gesamtkosten der Küchensanierung betragen rund 1,9 Millionen Euro. An der Projektrealisierung waren 12 Gewerke beteiligt.

Die Großküche am Meiendorfer Mühlenweg produziert auf 430 Quadratmetern täglich zwischen 500 und 700 Essen für die dort beschäftigten Menschen mit Behinderung sowie rund 100 Essen für externe Kunden. Nach über 35 Jahren intensiver Nutzung bestand dringender Modernisierungsbedarf. Mit der neuen Großküche setzen die Elbe-Werkstätten in mehreren Bereichen neue Standards. Durch eine den Arbeitsprozessen angepasste Anordnung der Küchengeräte wird die Arbeit der in der Küche tätigen behinderten Beschäftigten sowie der Mitarbeiter deutlich erleichtert. Der Einsatz einer speziellen Schallschutzdecke sorgt für eine Herabsetzung der Lärmemissionen, was sowohl in der Küche als auch in der angrenzenden Kantine zu einer Verbesserung der Arbeitssituation, bzw. der Ruhe während der Pausenzeiten beiträgt. Mit dem Einsatz modernster Küchentechnik setzen die Elbe-Werkstätten ihr Engagement für den Umweltschutz fort: Wurden in der alten Küche innerhalb eines Jahres noch 140 Tonnen CO2 emittiert, so reduzieren sich diese Emissionen nun auf 40 Tonnen. Dies entspricht einer Reduktion um über 70 Prozent.

Rolf Tretow, Geschäftsführer der Elbe-Werkstätten: „Die Sanierung der Küche ist innerhalb kurzer Zeit gelungen. Jetzt können wir unseren Mitarbeitern auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Verpflegung anbieten und gleichzeitig die Arbeitsmöglichkeiten für die Beschäftigten in den Bereichen Küche und Kantine ausweiten.“

Regina Jäck, Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion für Menschen mit Behinderung: „Ich freue mich, dass wir mit dem Sanierungsfonds hier helfen konnten. Von der Investition in eine neue Küche profitieren die Beschäftigten in allen Produktionsbereichen am Standort Elbe Nord ebenso wie die Beschäftigten in der Küche selbst.

Die Elbe-Werkstätten GmbH ist nach der Verschmelzung mit den ehemaligen Winterhuder Werkstätten und der ehemaligen Hamburger Werkstatt  im Jahr 2011 bundesweit einer der größten Anbieter von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung in und außerhalb von Werkstätten. Die Elbe-Werkstätten bieten rund 3200 Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz und richten ihr Handeln auf das Ziel der Inklusion aus, das in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung formuliert ist.
Am Standort Elbe Nord in Farmsen-Berne am Meiendorfer Mühlenweg gibt es eine Tischlerei, in der vor allem Möbel in Einzel- und Serienfertigung produziert werden; ebenso eine Näherei, in der Auftragsarbeiten jeglicher Art gefertigt werden. Metallbearbeitung und Elektromontage sind neben einem umfangreichen Verpackungs- und Konfektionierungsbereich weitere Arbeitsfelder. Alle diese Bereiche werden auch als Angebot im Berufsbildungsbereich des Standortes vorgehalten.

neue Küche Meiendorfer Mühlenweg
Foto: Claas Möller

Hamburg, 8. Oktober 2014
Das „Weltretter-Notizbuch“ - sozial, ökologisch, individuell
Das Kooperationsprojekt 2ndPage der Universität Lüneburg und der Elbe-Werkstätten rettet Fehldrucke vor dem Altpapier

Jeder kennt es: man druckt etwas aus, sieht Fehler, druckt erneut aus, das erste Dokument landet bestenfalls im Altpapier. Doch glücklicherweise gibt es das Projekt 2ndPage, auf Deutsch „Zweite Seite“ – eine inspirierende Reise in die Welt der Fehldrucke. Studierende der Leuphana Universität Lüneburg sammeln auf dem Hauptcampus der Uni in extra dafür angefertigten Boxen einseitig bedrucktes Papier, Beschäftigte der Hamburger Elbe-Werkstätten stellen daraus – mit der leeren Seite nach vorne - neue Notizbücher und
-blöcke her. Sozial, ökologisch und individuell, denn nicht zuletzt ist es spannend, durch die beschriebenen Text- und Motivrückseiten der „Weltretter-Notizbücher“ zu blättern, die so manch’ originelle Notiz enthalten.

Alles ist selbstredend streng datengeschützt, also ohne Namen, Adressen oder andere personenbezogenen Daten. „Jede Seite wird vor der Weiterverarbeitung auf datenschutzrechtliche Aspekte geprüft und gegebenenfalls aussortiert“, sagt Leuphana-Studentin Laura Iffländer, die gemeinsam mit Kommilitonen das Projekt 2ndPage im Rahmen der studentischen Initiative Enactus Lüneburg betreut.

Die spannenden Fundstücke werden in der Papier-Weiterverarbeitung der Elbe-Werkstätten, Deutschlands größter Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, zu neuen Notizblöcken verarbeitet und weiterverkauft. Der Verkaufserlös in Höhe von drei Euro pro Exemplar kommt den Elbe-Werkstätten zugute. „Das Geld fließt in die Weiterentwicklung der Projektgruppe und kommt damit direkt der Arbeit unserer behinderten Beschäftigten zugute“, sagt Britta Balke-Haffke von der Papier-Weiterverarbeitung der Elbe-Werkstätten.

Bisher wurden die 2ndPage-Blöcke überwiegend bei externen Veranstaltungen verkauft und stießen auf großes Interesse. Mittlerweile hat sich das originelle Recycling-Projekt herumgesprochen, so dass bereits einige Firmen eigene Notizbücher-Auflagen bei den Elbe-Werkstätten in Auftrag gegeben haben. „Auf Wunsch und ab einer Mindestauflagenhöhe von 15 Stück gestalten wir auch individuelle Cover“, so Balke-Haffke. Mittelfristig ist geplant, 2ndPage vollständig in die Hände der Elbe-Werkstätten-Beschäftigten zu geben.

Weitere Informationen über 2ndPage bei der Elbe-Werkstätten bei
Britta Balke-Haffke, Tel.: 040 | 428 68-70 32, E-Mail: b.balke-haffke@elbe-werkstaetten.de

2nd page
Foto: Elbe-Werkstätten

Hamburg, 26. August 2014
Seine Heiligkeit Gyalwang Drukpa zu Gast bei den Elbe-Werkstätten

Zum dritten Mal seit 2010 besucht Seine Heiligkeit Gyalwang Drukpa, das spirituelle Oberhaupt des mehr als 800 Jahre alten tibetisch-buddhistischen Drukpa-Ordens, Hamburg. Zu seinem Besuchsprogramm vom 9. bis 12. September gehören öffentliche Vorträge, Podiumsdiskussionen sowie Besuche von sozialen und kulturellen Einrichtungen. Eine besondere Ehre kommt dabei den Elbe-Werkstätten, Deutschlands größter Werkstatt für Menschen mit Behinderung, zuteil: Sie sind das einzige Unternehmen Hamburgs, das der Gyalwang Drukpa besuchen wird: Am Donnerstag, 11. September, empfängt Elbe-Werkstätten-Geschäftsführer Anton Senner das Oberhaupt des Drukpa-Ordens um 14 Uhr im Betrieb Elbe West am Friesenweg 5 in Bahrenfeld. Im Mittelpunkt steht neben einer Betriebsführung der Austausch zum Thema „Das Verständnis von Behinderung im Vergleich abendländischer und buddhistischer Sichtweisen.“ Ebenso geplant sind Gespräche mit Mitarbeitern und behinderten Beschäftigten der Elbe-Werkstätten. Zur Besuchsgruppe des Gyalwang Drukpa gehören bei diesem Anlass unter anderem fünf Nonnen und zwei Mönche seines Ordens.

„Es ist für uns eine große Ehre, Seine Heiligkeit Gyalwang Drukpa zu empfangen“, sagt Elbe-Werkstätten-Geschäftsführer Anton Senner. „Der Gyalwang Drukpa ist bekanntlich nicht nur ein heiliger Mann mit einem erfrischenden Humor, sondern er setzt sich mit seinem weltweit operierenden Netzwerk mit bewundernswertem Engagement für humanitäre Themen ein. Ich freue mich sehr darauf, mit ihm über die Belange von Menschen mit Behinderung sprechen zu können.“

Die tibetisch-buddhistische Drukpa-Organisation umfasst weltweit mehr als vier Millionen Anhänger. Als Gründer des internationalen humanitären Netzwerks „Live to Love“ wurde der Gyalwang Drukpa für sein humanitäres Engagement unter anderem mit dem „Millenium Development Goals Award“ der Vereinten Nationen ausgezeichnet.
Einer der Höhepunkte des Hamburg-Besuchs wird die feierliche Zeremonie der Stiftungsgründung von Live to Love Germany sein.

Die Elbe-Werkstätten sind mit rund 3200 Beschäftigten Deutschlands größte Behindertenwerkstatt. Sie bieten Menschen mit Behinderung Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben, unter anderem in den Bereichen Tischlerei, Druck und Papier, Verpackung und Montage, sowie auf rund 400 Außenarbeitsplätzen direkt in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die Elbe-Werkstätten gehören zu den 20 größten Arbeitgebern der Metropolregion Hamburg.

Weitere Informationen zum Besuch des Gyalwang Drukpa in Hamburg gibt es im Internet unter www.live-to-love-germany.org

Presseakkreditierungen für den Besuch des Gyalwang Drukpa
bei den Elbe-Werkstätten sind möglich bei:
Gesa Steinmann, Live to Love Germany
Telefon: 0176 | 47 01 1413
E-Mail: medien@live-to-love-germany.org

 
S.H: Gyalwang Drukpa
Foto: nh


Hamburg, den 23. April 2013
Arbeiten, wo alle anderen auch arbeiten
Neue Außenarbeitsgruppe der Elbe-Werkstätten bei Lidl in Wennerstorf

Am Anfang war Juliane Pieper sehr gespannt – ob das alles klappt, ob man sich versteht, und vor allem, ob die anfallenden Arbeiten auch zufriedenstellend ausgeführt werden. Doch jetzt, nach mittlerweile rund zwei Monaten der Zusammenarbeit hat die junge Frau, die im Lidl Logistikzentrum Hamburg Süd für den Bereich „“Elektronische Artikelsicherung“, kurz: EAS, verantwortlich ist, einen ausschließlich positiven Eindruck von den Kollegen der neuen Elbe-Werkstätten-Außenarbeitsgruppe: „Es macht sehr viel Spaß, mit der Gruppe zu arbeiten“, sagt Pieper. „Alle sind unglaublich motiviert, das steckt einfach an!“.

Am 1. März hat die neue Außenarbeitsgruppe Verpackung / Konfektionierung des Betriebes Elbe Süd mit ihrer Gruppenleiterin Mirjam Laaser ihre Aufgaben bei Lidl im Logistikzentrum Wennerstorf im Landkreis Harburg aufgenommen. Seitdem ist es Aufgabe von Vitoria Machado, Franziska Große, Jan Müller, Aydin Kurnaz, David Kruse, Klaus Meyer und Benjamin Fuchs, täglich rund 5.000 bis 7.000 Lidl-Artikel mit Sicherheits-Etiketten zu bekleben und sicherzustellen, dass die Etiketten richtig angebracht sind. „Das ist ein guter Job in einer schönen Arbeitsumgebung“, meint Vitoria Machado, und Franziska Große ergänzt „seitdem ich hier arbeite, habe ich einen kürzeren Arbeitsweg. Das finde ich prima.“ So wie Franziska Große sind auch alle anderen Beschäftigten Selbstfahrer und nutzen den öffentlichen Linienbus, um zu ihrem neuen Lidl-Arbeitsplatz zu kommen.

Dort wurden sie alle sehr offen aufgenommen. Wie die anderen Lidl-Mitarbeiter tragen auch die Elbe-Beschäftigten blaue Lidl-T-Shirts und -Sweater und gehen mittags in die Unternehmenskantine zum Essen. Wie alle anderen eben auch. „Selbstverständlich haben wir die Lidl-Mitarbeiter im Vorwege über die neue Elbe-Außenarbeitsgruppe informiert“, sagt Lidl-Betriebsleiter Marc Budach. Aber Vorbehalte – so es sie denn überhaupt gegeben hat – wurden schnell ausgeräumt. „Es läuft genau so positiv, wie ich es mir gewünscht habe“, so Budach. Ganz neu ist die Zusammenarbeit mit den Elbe-Werkstätten für den Lidl-Betriebsleiter aber nicht, denn: Seit rund drei Jahren sind die Elbe-Werkstätten bereits mit einer Außenarbeitsgruppe bei Lidl im schleswig-holsteinischen Siek vertreten. Auch dort läuft es „nach anfänglichen Ruckeleien“, so Budach, sehr gut.

Der Bereich EAS, in dem die Elbe-Kollegen tätig sind, war vorher im Lidl- Logistikzentrum Süd nicht mit einem festen Mitarbeiterstamm besetzt, sondern wird jetzt zum ersten Mal konzeptionell derart aufgestellt. Umso besser dass die Einarbeitung der Elbe-Außenarbeitsgruppe durch Juliane Pieper in Kooperation mit Gruppenleiterin Mirjam Laaser innerhalb kürzester Zeit so gut geklappt hat. „Perspektivisch gesehen haben wir einen großen Strauß von möglichen weiteren Aufgaben für die Elbe-Gruppe“, sagt Betriebsleiter Marc Budach. Zwei der Elbe-Beschäftigten haben sogar einen Gabelstapler-Führerschein, der sie für weitere Tätigkeiten bei Lidl qualifiziert.

„Wir werden sehen, wie sich die Zusammenarbeit weiter entwickelt.“ Budach kann sich sogar vorstellen, dass daraus unter Umständen für den einen oder die andere aus der neuen Elbe-Werkstätten-Außenarbeitsgruppe ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bei Lidl entstehen könnte. „Jemand dauerhaft in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bringen“, wäre ein toller Erfolg für alle Beteiligten, so Budach.